Unsere Situation

  • Moin, ich hab mich ja schon vorgestellt ein ein bisschen angerissen worum es bei meiner Geschichte hier geht. Jetzt möchte ich mal vorsichtig starten hier :) . Kurzer Überblick:

    Mein Angehöriger ist mein Exmann mit dem ich vor gut 16 Jahren verheiratet war. Wir haben drei Kinder zusammen. Aufgrund seiner damaligen Drogenabhängigkeit und den daraus resultierenden Problemen habe ich mich damals von Ihm getrennt. Wir hatten uns also bestimmt 13 Jahre nicht gesehen. Zwischenzeitlich hatten wir mal Kontakt den wir auch halten wollten um uns (nicht als Paar) wieder anzunähern. Da ging es schwerpunktm. um die Kinder. Dieser Kontakt riss ab, für uns ohne ersichtlichen Grund. Da wir weiter weg wohnen ( anderes Bundesland) konnten wir auch nicht einfach nachschauen. Er war wie vom Erdboden verschluckt. DAs war 2009. Wir erklärten uns das dann durch seine sowieso immer sehr instabile Beziehungsfähigkeit. Vor wenigen Monaten erfuhren wir den wahren Grund. 2009 beging er einen Mord. Seit 2009 saß er in U-Haft. Letztes Jahr wurde er rechtskräftig zu LL verurteilt. Die Revision wurde abgelehnt. Das war ein großer Schock für mich und die Kinder. Wir haben Kontakt aufgenommen zu seiner Familie sowie zu seinem Anwalt und zu Ihm selbst. Ich habe keinen Grund das Urteil anzuzweifeln. Er selbst schweigt. Das heißt im Grunde nichts anderes, wenn einer die Tat nicht zugibt dann leugnet er die Tat. Keine gute Ausgangsposition in der Strafhaft. Daher versuche ich ihn dazu zu bewegen endlich mit seinem Anwalt zu sprechen.

    Für mich ist es klar, das ich meinen Exmann in seiner Haft unterstützten möchte. Ich kenne Ihn gut und seine Lebensgeschichte.
    Das mag man nun verstehen oder nicht.
    Nun ist es so, das er aufgrund seiner startenden Strafhaft verlegt werden soll. Er wird nun mit meinem Einverständnis versuchen sich in unsere Nähe verlegen zu lassen. Ich habe ihm vorgeschlagen nach Detmold zu gehen. Ich hoffe das klappt. Dort gibt es einen sozialtherapeutischen Bereich bei dem ich natürlich hoffe das er diesen mal für sich nutzen kann. Gesetzt den Fall er spricht endlich darüber was damals passierte.
    Naja, soweit erst mal. Für mich ist das alles absolutes Neuland. Ich selbst arbeite in der Jugendhilfe und habe hier und da auch mal mit straffällig gewordenen Familienmitgliedern zutun. Jedoch, so nah bin ich an diesen Bereich bisher noch nicht ran gekommen.
    Ich habe jetzt noch keine konkrete Frage, aber die werden sicher kommen. In zwei Wochen werde ich, wenn er denn noch dort sein sollte, einen Besuchstermin habe. Wir werden uns nach 13 Jahren wieder sehen. Seine Seelsorgerin wird den Besuch begleiten, sprich es wird ein Sonderbesuch sein. Also was Euch spontan einfällt bei meiner Geschichte - Dinge auf die ich vielleicht achten sollte usw. könnt Ihr mir gerne schreiben.
    Lieben Gruß
    Corina

  • Hallo Corina,

    "schön", dass du uns ein bißchen vorab in die Geschichte blicken lässt.

    Er selbst schweigt. Das heißt im Grunde nichts anderes, wenn einer die Tat nicht zugibt dann leugnet er die Tat. Keine gute Ausgangsposition in der Strafhaft. Daher versuche ich ihn dazu zu bewegen endlich mit seinem Anwalt zu sprechen.

    Ich will da nicht drin rumwühlen, du wirst selbst genug Fragen haben, aber... wieso ist Schweigen mit Tatleugnen gleichzusetzen? Im deutschen Strafrecht hat jeder Angeklagte das Recht zu den Vorwürfen zu schweigen, das tut er und hat er getan, sonst nichts! Klar, entweder leugnen oder zugeben, aber Schweigen mit einem von Beidem gleichzusetzen? Nein, das macht mir Bauchweh!! Den von dir erwähnten Zusammenhang, dass das (was? leugnen? gestehen? schweigen?) keine guten Voraussetzungen für die Strafhaft sind, verstehe ich auch gerade nicht?

    ... und... über was soll er mit seinem Anwalt sprechen?

    VG, die Miss

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