Maßregelvollzug §64 Weißenthurm

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe mich längere Zeit nicht gemeldet, weil ich sehr viel um die Ohren hatte...

    Mein guter Freund befindet sich mittlerweile seit Anfang August dieses Jahr im Maßregelvollzug nach dem §64, in der Klinik Nettegut in Weißenthurm. Ich mache mir Sorgen...😔

    Er schrieb mir nach drei Wochen dort und schilderte in seinem Brief, dass es ihm eigentlich ganz gut gehe. Er wäre noch mit zwei anderen Patienten in einem Zimmer. Dies würde aber "ganz gut" soweit funktionieren.

    Allerdings konnte ich -im Gegensatz- zu seinen anderen Briefen eine deutliche Veränderung seiner Gefühlslage und auch Einstellung, zum negativen hin, herauslesen...

    Um es etwas zu verdeutlichen: er beschrieb seinen Alltag, indem er schilderte, dass es ihm viel zu viel Leerlauf gebe. (Struktur nur durch die Mahlzeiten und wenig Beschäftigungsmöglichkeiten) Dazu muss ich sagen, dass er zuvor im Gefängnis bereits schon länger in der Küche arbeitete und er somit auch mehr Struktur, gewöhnt war, die ihm auch fehle.

    Er schrieb auch, dass es nur an zwei Tagen die Woche Gruppentherapie gibt.

    Sowie dass es ihm wie eine "Kita für Erwachsene" vorkomme und er unter einer Therapie etwas anderes verstehen würde...

    Außerdem war er auch sehr deprimiert, über die Zeit, die ihm gesagt wurde, die er dort "so" verbringen soll. (zwei bis zweieinhalb Jahre) Und die Anrechnung von nur zwei Dritteln seiner Gesamtstrafe. (2 Jahre, 6 Monate) wobei er ein halbes Jahr U-Haft schon hinter sich hat, sowie fast drei Monate Organisationshaft.

    Daraufhin versuchte ich, (glaube aus Angst, dass er es nicht schafft oder nicht zurechtkommt) ihm Tipps und Ratschläge zu geben, und ihn wieder auf seine bisher positive Einstellung zurück zu fokussieren. Dabei schrieb ich u. a., dass er sich zum Beispiel gewisse Fragen selbst stellen kann, wie z. B. : Warum bin ich eigentlich hier? Was will ich alles im Leben noch erleben /erreichen und was muss ich dafür tun? Etc. Sich auf sich selbst konzentrieren usw. Habe ihm Mut zugesprochen, dass er wieder frei, glücklich und unabhängig leben kann...

    Nun habe ich seit geraumer Zeit Angst, und die Befürchtung, dass er, manches was ich geschrieben habe, vielleicht falsch verstanden haben könnte oder ich ihn vielleicht sogar verletzt habe. 😢 Da ich seit ca. drei Wochen nichts mehr von ihm gehört, bzw. keinen Brief erhalten habe.

    Ich schrieb ihm danach nochmal einen kurzen Brief, in dem ich versuchte, meinen Brief zu relativieren und dass ich denke, dass ich es gut gemeint, aber schlecht gemacht habe. Auch auf eine weitere Karte, dass ich ihm ein Päckchen schicken möchte, reagierte er bislang nicht, was ich eher als untypisch für ihn empfinde...

    Nun mache ich mir Sorgen, dass es ihm nicht gut geht, etwas passiert ist oder dass er im schlimmsten Fall wegen meinem Brief vielleicht nicht mehr mit mir befreundet sein will...😔

    Meine Frage ist auch, wisst ihr vielleicht, ob es sein kann, dass aus therapeutischen Gründen Briefkontakte etc. reduziert werden??

    Habt ihr da diesbezüglich irgendwelche Erfahrungen?

    Über jede Antwort von euch würde ich mich sehr freuen. Über jede Meinung, Erfahrung oder Einschätzung. Denn ich bin ziemlich verzweifelt...und diese Unwissenheit, weil ich nicht weiß, was los ist, frisst mich momentan auf...😢😓

    Danke euch im voraus. 🙏

    Alles Liebe und weiterhin viel Kraft und positive Energie❣️🍀

    Schutzengel

  • Hallo nochmal zusammen 🙂

    entschuldigt bitte die lange Schilderung in meiner letzten Frage. Es hat sich in der Zwischenzeit - Gott sei Dank - erledigt. 😊

    Ich war schon ziemlich verzweifelt und hatte Angst, dass ich etwas falsch gemacht hatte.

    Ich brauchte wohl auch ein "offenes Ohr", wo ich einfach mal erzählen konnte...

    Schön dass es dieses Forum hier gibt. Danke euch! 🙂 Wünsche uns allen weiterhin viel Kraft! 🍀🙏🌺

    Liebe Grüße, Schutzengel

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