JVA Bruchsal, Außenstelle Kislau

  • Ich hatte kürzlich nach vier Jahren das zweifelhafte Vergnügen eines viermonatigen Aufenthalts in Kislau und die JVA hat sich sehr zu ihrem Nachteil verändert. Zugegebenermaßen ist die Unterbringung in 8-Mann-Zellen wegen des Umbaus vom Schloss Geschichte, aber das ist das einzige positive. Angefangen mit dem Essen. Was erwachsenen Männern hier vorgesetzt wird, grenzt an Unverschämtheit. Mickrige Portionen, bis zu fünf Mal wöchentlich Nudeln, keinerlei Abwechslung, Tiefkühlware von vorne bis hinten, selbst beim Gemüse, obwohl die JVA eigenes Gemüse anbaut. Einige Male war das Essen auch nicht mehr frisch sondern fast schon verdorben.

    In Sachen Arbeit ist man auf die Launen der Betriebsleiter angewiesen. Es kommt vor dass man tagelang - natürlich ohne Bezahlung - in der Zelle sitzt, weil versäumt wurde, Material zu bestellen. Manche der Beamte sind an Inkompetenz im Umgang mit den Gefangenen nicht zu überbieten. Wenn mqn Glück hat, kann man nach einiger Zeit in die Landwirtschaft wechseln, was eine deutliche Verbesserung darstellt.

    Mein Hauptkritikpunkt sind die Sozialarbeiter, vor allem der im Kavalierbau, von dem sogar einige Beamte der Meinung sind, dass er völlig fehl am Platz ist. Eine unverschämte Art mit den Gefangenen umzugehen, ständige Androhung von Kollektivstrafen bis hin zu Besuchs- oder Ausgangsverboten. Außerdem keinerlei Entlassungsvorbereitung. Man wird auf die Straße geschickt, was dann passiert, interessiert die Leute dort gar nicht.

    Insgesamt hat sich Kislau in vier Jahren zu einem absoluten Dreckladen entwickelt. Man kann es nicht anders ausdrücken

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