Briefe in der U Haft

  • Hey ihr Lieben

    ich bin neu auf dem Forum und suche, wahrscheinlich wie die meisten hier, Gleichgesinnte. Jemanden der mitfühlen kann und vielleicht auch schon mehr Erfahrungen in dieser leider unschönen Thematik hat. Mein Verlobter wurde vor 2 Monaten in meiner Wohnung verhaftet. Es tat soo unglaublich weh, doch ich weiß ich werde hinter ihm stehen, komme was wolle. Besuchen darf ich ihn nicht, aufgrund von einer vermuteten Verdunklungsgefahr. Telefonieren dürfen wir leider auch nicht also bleibt ,,nur" das Briefe schreiben. Ich weiß das er wahnsinnig in mich verliebt ist, doch da ich jetzt schon seid 3 Wochen auf seine Antwort warte, habe ich Angst er schreibt mir nicht mehr. Was eigentlich total unrealistisch wäre denn ich momentan leider die Einzige bin die hinter ihm steht. Naja ich zerbreche mir den Kopf und möchte ihn einfach nicht verlieren. Ehrlich gesagt habe ich einfach Angst vor der Zukunft. Kennt das Jemand? und wie konntet ihr damit umgehen? Wie lange brauchen denn Briefe normalerweise?

    Kann man es schaffen? Ich habe einfach Angst. In ihm habe ich meinen Menschen gefunden. Ich kann ihn nicht verlieren.

  • Hi Ricky,


    es muss wohl jeder seinen ganz persönlichen Weg finden, mit einer solchen Situation umzugehen. Aber ich denke, es ist wichtig, dass du das "Draußen" vor lauter "Drinnen" nicht komplett aus den Augen verlierst. Achte darauf, dass die Rahmenbedingungen deines Lebens wie Job, Wohnung, Freundeskreis etc. auch weiterhin im Lot bleiben, nur dann kannst du deinen Verlobten auch wirklich unterstützen.


    Meiner Meinung nach kann man es schaffen kann, wenn beide es wollen und die emotionale Basis stark genug ist. Sicher gibt es jede Menge Erhebungen und Fallgeschichten, die dazu etwas anderes sagen, aber du weißt ja: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)


    Ich kann dir nur von unserem Umgang berichten.....wie im Postlaufzeit-Thread erwähnt: Wir schreiben uns täglich, ich nehme ihn - so gut es in Briefen eben geht - mit in meinen Alltag....so als ob wir jeden Abend gemeinsam auf der Couch säßen und uns über den Tag unterhalten würden. Und ganz wichtig: Wir sind ehrlich zueinander...das heißt egal ob gut oder schlecht gelaunt, ob genervt oder albern, ob müde oder fit....wir schreiben darüber. Das Einzige, was ich mir mittlerweile (meistens erfolgreich) verkneife, ist allzu deutlich meine Sorge zu adressieren, wenn ich länger keine Post bekomme. Das kann mein Partner ja nicht beeinflussen.

    Ansonsten nehme ich jeden Besuchstermin wahr und hoffe einfach darauf, dass es irgendwann mal besser werden wird und die Trennscheibe verschwindet und vielleicht sogar mal Telefon und Skype möglich sein werden.



    Das ist so der "Normalbetrieb", aber Zeit und auch Einsamkeit/Sehnsucht schlagen hier und da doch recht übel zu. In einem solchen Moment ist man froh, dass es eine solche Plattform wie diese hier gibt.


    In ihm habe ich meinen Menschen gefunden

    ....und wenn du dir diese Gewissheit bewahrst, dann werdet ihr auch einen Weg da durch finden :)


    LG

    irish

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