Geburtstag und andere schöne Dinge

  • Hey Leute!


    Ostern startet und das heißt bei uns meistens entweder war Geburtstag oder es kommt Geburtstag oder wir sind mittendrin.

    Ich bin umgeben von Aprilkindern, der andere Widder ist Märzkind und ja nicht um uns herum.

    Meine Mama war zu Besuch und meine Schwester kam hinterher. Wir haben also ganz gemütlich in Familie und ein paar Freunden den 6. der Jungs und den 60. von Mama gefeiert.

    Meine Mama hat Berlin entdeckt, also den dörflichen Rand im Osten, hat festgestellt dass Berliner nett sind, hat von einem Busfahrer die Fahrt geschenkt bekommen, und war sehr froh, hier gewesen zu sein. Leider haben wir uns alle bei den Kindern die Seuche geholt und simd alle krank. Mama ist in der Gastro, Ostern ist da... es wird unangenehm...

    Morgen kommen die anderen lieben Menschen, mit denen wir auch den Geburtstag feiern wollen und die Terrasse sieht aus wie Sau.. Ich hab es nicht geschafft und hoffe, dass ich heute noch genug Ruhe habe um da morgen alles halbwegs schick zu machen.


    Das alles passiert nun am Ende des 6. Haftjahres. Wir feiern nun schon den 5. Geburtstag ohne Papa. Und viele andere Dinge ziehen ohne Papa vorbei. Unsere Kinder sind nun 6 Jahre und es wird noch eine Weile so laufen.

    Wir sind am Ende des ersten Drittel (wenn es gut läuft) und es stagniert bereits. Was die Haft angeht, bin ich noch immer nicht ganz abgehärtet oder gleichgültig, es gibt doch die eine oder andere Situation, die mich einfach wütend macht. Dennoch bin ich nicht mehr diese Person, die sich selbst leid tut. Denn das war ich, alles war unfair, keiner konnte oder wollte verstehen, ich wollte nicht darüber reden und doch ständig darüber reden.

    Nun bin ich hier, stärker, mutig, hab offen im TV darüber gesprochen, hab mir den Beitrag aber selbst nicht angeschaut, bekam aber zu 99% gutes Feedback, der 1%il ist meine Schwester, ist okay, sehe ich drüber hinweg.


    Ich bin nicht perfekt, die Situation ist weiterhin scheiße, aber ich bin eine eigenständige Person, habe ein eigenes Leben, habe Verantwortung für die zwei tollsten Menschen und daran verzweifle ich beinahe täglich, aber sie verzeihen mir und ich kann halt nicht immer stark sein. Erst recht nicht gegen Kinderkeime, die sind Endboss, ehrlich!


    Meine Mama ist 60, verlässt als letzte das Nest, welches Papa für uns gebaut hat und lebt. Ich bin hier, habe ein neues Nest, mache es mir hier schön, egal wie unheimlich es für mancheinen sein mag. Ich bin fein damit. Es ist mein Leben, in dem noch immer Platz für diesen Menschen ist, der verdammt blöden Mist verzapft hat. Es ist okay, ich muss damit leben und die Betonung liegt nicht auf "damit" sondern auf "leben"!


    Auch wenn diese Situation den Alltag bestimmt, ist es nicht der Alltag. Es passiert ganz viel drumherum. Man sollte sich diese Zeit nicht schwerer machen, als sie sein muss. Das sagt sich gar nicht so leicht, wenn man am Anfang steht, aber ich mach das nun fast fünf Jahre mit und stehe damit auch noch ziemlich weit am Anfang, in Betracht der Zeit, die noch vor uns liegt.


    Habt schöne Ostern, Zeit für Euch und all die Herzmenschen um Euch herum oder habt eine möglichst ruhige Schicht oder möglichst wenig Stress wegen was auch immer Euren Alltag bestimmt. Die Zeit bleibt nicht stehen, das ist sicher, auch an Ostern nicht.


    Liebe Grüße aus Berlin,

    Eure Lovegoeson ♥️

    ...show me what it takes, to the dead to rise,

    just say a word, and I paint the skies,

    for an indian summer, to come to life...

  • Liebe Love,


    zunächst deinen Jungs und deiner Mama nachträglich alles Gute zum Geburtstag und euch allen gute Besserung.


    Ich habe jetzt ein paar Anläufe gemacht, um auf deinen Beitrag zu antworten, aber irgendwie fehlen mir die passenden Worte.


    Trotzdem möchte ich dir sagen, dass ich deine Art zu schreiben, deine Art zu denken und deine Sichtweise auf die Dinge und das Leben unglaublich schätze und einfach nur wundervoll, inspirierend und ermutigend finde.


    Wie du mit der Situation und dem daraus resultierenden Leben umgehst, ist erstaunlich und erfordert tatsächlich viel Kraft und Mut. Auch die Tatsache, dass du deinem Mann trotz allem beistehst, was ich übrigens durchaus nachvollziehen kann.


    Ich danke dir für deine ehrlichen und offenen Beiträge hier und wünsche dir und all deinen Lieben wundervolle, fröhliche und entspannte Ostertage!

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