Beiträge von irish

    Ich hab immer in ein- und derselben JVA mit unterschiedlichen Hãftlingen auch Briefe geschrieben und es war von zwei Tagen bis drei Wochen alles dabei, wobei einer erst einmal bei der Sicherheit und Ordnung angehalten worden ist.

    Nach meinem persönlichen Eindruck ist danach vor allem von Bedeutung, ob die Post über die Sicherheit und Ordnung geht.

    Hallo Ratatouille,


    Danke für dein Feedback. Es liegt wohl auch bei uns ausschließlich an der "Zwischenstation".


    Aber zumindest die akute Anfrage hat sich erledigt, denn ich hab heute einen Brief bekommen, in dem mein Partner mir mitteilt, dass er zwischenzeitlich wieder in die ursprünglich "finale" JVA rückverlegt wurde. Der Brief kam schon von der "neuen Adresse" und hat nur 4 Tage gebraucht.

    Die Postlaufzeit dort ist grundsätzlich minimal besser, dafür sind alle anderen Umstände einfach fürchterlich :noo:


    Habt einen schönen Abend :)


    LG

    irish

    .....dass nicht die Verbindung zum inhaftierten Angehörigen, das aufrechterhalten der Beziehung an sich mürbe macht. sondern die Umstände, die es einfach erschweren. Ob es nun der spärliche Kontakt ist (nicht bei uns, wir können täglich telefonieren) aber dann eben, wie man an der Pforte behandelt wird, oder sogar die Kinder, Drohungen ausgesprochen werden, Kompetenzen überschritten und das nicht nur weil man mal einen miesen Tag hat, sondern jedes einzelne Mal zum Besuch.

    Wenn ich mir vorstelle, Briefe sind die einzige richtige Möglichkeit der Kommunikation und des Gedankenaustausches und jeder liest sich da deine tiefsten Gefühle durch, abartig. Meine Meinung. Das würde bei mir absolut ein unfreies Schreiben sein, keine ehrlichen Zeilen, Angst haben, was wird einem am Ende wie ausgelegt.


    Es wird ja nicht nur die Privatsphäre des Inhaftierten durchschnüffelt, auch die der Angehörigen. Sicherheit und Ordnung okay, aber ich finde die Vorstellung schlimm.

    Hi,


    du beschreibst das exakt wie ich es erlebe. Du wirst als Angehöriger eben halt mit genauso viel Misstrauen betrachtet wie der Inhaftierte.Auf der Sachebene verstehe ich das ja auch absolut und irgendwie gewöhnt man sich mit der Zeit so daran, dass man zumindest nicht mehr bei jedem Satz darüber nachdenkt, dass den ein ungebetener Dritter, Vierter oder Fünfter mitliest. Das Gefühl unter Beobachtung zu sein, wird man nie los, das bleibt immer im Hinterkopf....und klar, das beeinflusst natürlich auch irgendwie das Schreiben und die Themen. Der Verlust jeglicher Privatsphäre ist eben der Preis, den man draußen dafür zu zahlen hat, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Bei den Briefen kann ich persönlich das noch besser verdrängen als bei den Besuchen, wobei es hier sehr stark auf die einzelnen Beamten bzw. den "Grundton" der JVA ankommt.


    Zu deinen Erfahrungen an Pforte und Co als Besucher: In der vorherigen JVA waren durch die Bank alle irgendwie unfreundlich....also nicht sachlich-professionell, sondern tendenziell patzig. Das ging soweit, dass ich mir bei einem Besuch einfach mal so anhören konnte, dass ich mir da "ja einen von den ganz Asozialen ausgesucht hätte und selbst schuld wäre". Das habe ich dann allerdings sofort bei der Abteilungsleitung adressiert, im Übrigen konnte mir der Beamte, auf meine Frage, inwiefern mein Partner ihm denn Anlass zu dieser Aussage gegeben hätte (Führung auch laut Vollzugsplan einwandfrei), keine Antwort geben, sondern hat nur irgendwelche blöden Plattheiten von sich gegeben. Nach meiner Beschwerde war es dann insofern besser als dass mich die Beamten dann eisern schweigend zum Besuch begleitet haben


    In der aktuellen JVA herrscht ein komplett anderer Umgangston, die Beamten sind durchweg höflich bis freundlich....Auch der Umgang "drinnen" mit meinem Partner unterscheidet sich himmelweit von dem in der vorherigen Anstalt. Es ist unglaublich, was dort mit Menschenkenntnis und Vernunft plötzlich möglich gemacht wird....Sportraum, Zellenarbeit etc., was in der vorherigen JVA einfach immer lapidar abgelehnt wurde. Trotzdem werden dort noch die gleichen Sicherungsmaßnahmen eingehalten, die sozusagen auf dem Packzettel standen, mit dem mein Partner dorthin überstellt wurde. Ist auch nachvollziehbar, die JVA muss ja zunächst einmal rein von der Aktenlage ausgehen und den Neuen kennenlernen.

    Also ich kann die Wut verstehen und wäre da auch nicht gelassen. Ich kenne auch den Struggle mit dem suizidalen Hintergrund, wenn es dahingehend schon Versuche gab. In unserem Fall zwar vor der Haft, aber dennoch brennt sich das so ins Hirn. Diese SMS zum Abschied damals, diese Stunden, bis er gefunden wurde und jetzt in Haft die Angst, dass man auch nicht informiert wird

    Ja, diese Angst damals und vor allem das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit hat sich wirklich sehr tief eingebrannt. Vermutlich reagiert man deshalb in den Augen anderer etwas hypersensibel.


    LG

    irish


    Hi Bikerboy,


    Danke für dein Feedback.


    10 Tage wären ja echt toll, aktuell bin ich wieder seit 2,5 Wochen ohne jegliche Info.

    Telefonie ist theoretisch möglich, nur halt eben nicht im vgH. Die Unterbringung dort unterscheidet sich halt eben doch sehr stark vom "Normalbetrieb".


    Unbequeme Insassen? Nun, man sollte meinen, der vgH ist voll davon ;) Nein, ich verstehe auf was du rauswillst und natürlich bin ich nicht im Haftraum dabei,....aber Vollzugsplan, Feedback der Leitung und auch der Umgang der Vollzugsbeamten mit meinem Partner während des Besuchs zeigen keine Hinweise darauf, dass er sich in einer der genannten Kategorien besonders hervortun würde. Das Unbequemste an ihm ist wohl, dass er einfach sehr viele Briefe schreibt (so wie ich auch: täglich)


    Würde ich die Brieffrequenz so umstellen wie du vorschlägst, dann hat ja nur einer einen Nutzen davon: Die Postkontrolle. Für meinen Partner sind unsere Briefe ja der einzige Blick nach draußen, ihm würde ich damit einen konstanten positiven Faktor nehmen und so gesehen unser "gemeinsames Leben" noch mehr kürzen. Ich verstehe die Idee dahinter, aber das wäre leider eher noch ein Rückschritt in dieser Situation.


    Ich denke, ich werde nächste Woche beim Besuch wirklich das Gespräch mit der Abteilungsleitung suchen und einfach mal konkret fragen, was sich hier ggf. an der Situation verbessern lässt. Man kann das ja ganz sachlich verargumentieren: Es geht weniger um meine Befindlichkeiten als um die positive Auswirkung auf den Inhaftierten.


    LG

    irish

    wie lange sind die Briefe unterwegs?

    Guten Morgen :)


    im "Normalfall" 3 Wochen. Es gibt auch Briefe, die zwischendurch dann einfach mal reinkommen und 8-12 Wochen auf dem Buckel haben. In dieser JVA hier kam es exakt einmal vor, dass ein Brief nur 5 Tage gebraucht hat, war fast schon ein Anlass ne Party zu schmeißen.


    In der vorherigen JVA lag die Laufzeit zwischen 7 und 14 Tagen.


    Ja, das war auch schon ein "Vorschlag" weniger häufig, dafür längere Briefe zu schreiben....aber es hat schlicht keinen Unterschied gemacht, ob ich mehrere "dünne" Briefe oder einen "dicken" Brief geschickt habe....wenns halt nicht kontrolliert wird, dann liegt alles gleich lang. Und gefühlt erhöhen dickere Briefe bei der Kontrolle noch das Prokrastinationsrisiko.


    Mein Partner ist in Strafhaft, nicht mehr in U-Haft. Die einzige zusätzliche Station (naja, von der ich sicher weiß) ist eben der Stop bei "Sicherheit und Ordnung".


    Grundsätzlich hast du natürlich Recht....es gibt kaum Möglichkeiten zur Einflussnahme, also sollte man versuchen, sich dadurch nicht allzu sehr belasten zu lassen.Vermutlich kann ich es nicht ändern (außer eben nachfragen etc.), und ganz bestimmt werd ich mir da - genau wie du - einige Beulen einfangen. Aber versuchen werd ichs auf jeden Fall, einfach um für mich feststellen zu können, dass ich alles mir Mögliche probiert habe, die Situation zu verbessern.


    Gelassener gehe ich nach all der Zeit bestimmt mit der Situation um, aber wirklich gelassen eben nicht. :rotwerd:


    Das liegt aber auch an einigen spezielleren Faktoren wie suizidale Tendenzen und bereits erfolgte Versuche....wenn man einmal einen solchen Brief nach 3 Wochen Laufzeit bekommen hat, das prägt vermutlich auf Dauer.


    Dank euch für euer Feedback.


    LG

    irish

    Guten Morgen Ratatouille,


    Danke für deine Meinung. Der Fokus deiner Antwort liegt allerdings auf dem Nebeneffekt "nicht chronologisch", das ist zwar ärgerlich, aber marginal. Der Hauptumstand (der bis jetzt in allen mir bekannten JVA derselbe ist und der belastet) ist schlicht die Tatsache, dass die Briefe in der aktuellen JVA noch länger brauchen als sonst und dann noch mit der grenzwertigen Aussage "ordentlicher schreiben" quasi legitimiert auf der Seite liegen gelassen werden.


    Korrekt, es geht nicht nur um "Kurz draufschauen und schütteln", ich schrieb ja, dass die Post in beide Richtungen vollinhaltlich kontrolliert wird. Aber das Handling dort hat offensichtlich wenig mit Personaldecke zu tun....und ich halte es auch durchaus für schwierig, da als Totschlagargument einfach anzubringen "Na, er hat ja schließlich die Scheiße gebaut, also sei ruhig und leb damit". Genau diese Sprüche höre ich abseits des Forums auch permanent, sie enthalten natürlich eine gewisse Wahrheit, sind aber deswegen trotzdem ziemlich platt und keinesfalls konstruktiv.


    Ich (nicht "wir) suche gewiss nicht die Schuld im System und erwarte, dass wie in einem 5 Sterne Hotel alle meine Wünsche erfüllt werden, sondern meine Intention ist es , eine Möglichkeit zu finden, den derzeitig einzigen Kommunikationsweg mit meinem Partner zu verbessern. Wenn du eigene Erfahrungen dazu teilen kannst und willst, dann bin ich dankbar dafür. Aber derartige "Analysen" nur anhand einiger Sätze, ohne meine/unsere Geschichte zu kennen, bringen irgendwie keinem etwas.


    Habt einen schönen Tag. :)

    LG

    irish

    Da darf man auch nicht von logischer Reihenfolge ausgehen wie die gelesen und dann weiter geschickt werden. Wenn dann mal noch jemand krank ist von denen…

    Am besten ihr versucht euch gleich daran zu gewöhnen das die Uhren jetzt anderst ticken

    Hi Psalm,

    vielen Dank für deine Erfahrung....die sich ja mit unserer durchaus deckt.


    Es fällt mir schlicht und ergreifend schwer einfach zu akzeptieren, dass jemand seine Arbeit dauerhaft schlecht erledigt und andere darunter zu leiden haben. Dabei rede ich nicht von Ausnahmesituationen wie mangelnde Personaldecke wegen Krankheit (oder wie letztens Karneval + Poststreik, da ging echt gar nichts mehr) oder auch einfach mal nem miesen Tag im Job, wie ihn jeder von uns auch mal hat.

    Das, was für den einen ein blöder Stapel Routinetätigkeit auf dem Schreibtisch ist, ist für jemand anderen nun mal das einzige Bindeglied zur Welt draußen.


    In etwas über einer Woche ist der nächste Besuchstermin und da mich dann immer der Leiter des vgH-Bereichs zurück nach draußen begleitet, werd ich das Thema einfach mal ansprechen. Schlechter als schlecht kann es letztendlich ja nicht mehr werden.


    Habt einen schönen Abend :)

    LG

    irish

    Hi Ricky,


    es muss wohl jeder seinen ganz persönlichen Weg finden, mit einer solchen Situation umzugehen. Aber ich denke, es ist wichtig, dass du das "Draußen" vor lauter "Drinnen" nicht komplett aus den Augen verlierst. Achte darauf, dass die Rahmenbedingungen deines Lebens wie Job, Wohnung, Freundeskreis etc. auch weiterhin im Lot bleiben, nur dann kannst du deinen Verlobten auch wirklich unterstützen.


    Meiner Meinung nach kann man es schaffen kann, wenn beide es wollen und die emotionale Basis stark genug ist. Sicher gibt es jede Menge Erhebungen und Fallgeschichten, die dazu etwas anderes sagen, aber du weißt ja: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)


    Ich kann dir nur von unserem Umgang berichten.....wie im Postlaufzeit-Thread erwähnt: Wir schreiben uns täglich, ich nehme ihn - so gut es in Briefen eben geht - mit in meinen Alltag....so als ob wir jeden Abend gemeinsam auf der Couch säßen und uns über den Tag unterhalten würden. Und ganz wichtig: Wir sind ehrlich zueinander...das heißt egal ob gut oder schlecht gelaunt, ob genervt oder albern, ob müde oder fit....wir schreiben darüber. Das Einzige, was ich mir mittlerweile (meistens erfolgreich) verkneife, ist allzu deutlich meine Sorge zu adressieren, wenn ich länger keine Post bekomme. Das kann mein Partner ja nicht beeinflussen.

    Ansonsten nehme ich jeden Besuchstermin wahr und hoffe einfach darauf, dass es irgendwann mal besser werden wird und die Trennscheibe verschwindet und vielleicht sogar mal Telefon und Skype möglich sein werden.



    Das ist so der "Normalbetrieb", aber Zeit und auch Einsamkeit/Sehnsucht schlagen hier und da doch recht übel zu. In einem solchen Moment ist man froh, dass es eine solche Plattform wie diese hier gibt.


    In ihm habe ich meinen Menschen gefunden

    ....und wenn du dir diese Gewissheit bewahrst, dann werdet ihr auch einen Weg da durch finden :)


    LG

    irish

    Darf ich fragen warum du ihn nicht besuchen darfst?

    Hi,


    ich darf ihn besuchen, es gibt 2 Besuche pro Monat mit jeweils 1h Dauer. Den einen Termin hab ich, der andere "gehört" seiner Familie. Abgesehen davon gibt es eben nur die Briefe...



    Oft stelle ich mir dann Fragen wie ,,Habe ich irgendetwas getan weshalb er vielleicht nicht mehr antwortet" oder ,,Glaubt er nicht mehr an uns Beide". Diese Unregelmäßigkeit des Erhalts der Briefe kann einen regelrecht verrückt machen.

    Sicher, diese Gedanken kenne ich auch, aber vielleicht schaffst du es die so gut es geht zu unterdrücken und - so pathetisch es vielleicht auch klingen mag - stark zu sein für euch beide. Es geht deinem Verlobten drinnen nicht anders, eher noch schlimmer,... Er muss zusätzlich - neben der ganzen Situation, in die er sich gebracht hat - noch verkraften, dass er jetzt ohne jede Möglichkeit der Einflussnahme darauf vertrauen muss, dass du eure Verbindung aufrecht erhalten willst.


    Ich stelle das bei uns immer wieder fest.....wir schreiben uns täglich und ab einem bestimmten Zeitraum ohne Antwort, schreibst du automatisch sowas rein wie "Seit x Tagen nichts gehört, mach mir so langsam Sorgen", je länger man ohne Post bleibt, desto mehr scheint dann die Sorge im Brief durch. Irgendwann kommt dann wieder Post und dann liest du genau dieselbe Angst darin, dass was passiert ist, die dich auch seit Wochen umtreibt. Und dann schäme ich mich immer, weil ich ihm dann nachgelagert quasi noch mit meinen Briefen zusätzlich Sorgen mache. Mittlerweile bin ich etwas "geübter" darin, die Phasen ohne Post auszuhalten und diese Sorge in meinen Briefen besser zu unterdrücken.


    Drück dir fest die Daumen, dass bald wieder Post kommt.


    LG

    irish

    Hi zusammen,


    ich hoffe, ihr seid gut in der Sommerzeit angekommen :)


    Wie sind denn eure Erfahrungen mit dem Briefversand / -empfang ?


    Mein Partner ist ja im vgH, d.h. eingehende/ausgehende Post wird inhaltlich voll kontrolliert von "Sicherheit und Ordnung". Klar erhöht ein zusätzlicher Bearbeitungsschritt die Laufzeit, aber der Frustlevel bei mir wegen der Post steigt echt kontinuierlich an.


    Hier draußen erlebe ich es so, dass seine Briefe nicht in chronologischer Reihenfolge ankommen. Es ist keine Seltenheit, dass ich zwischendurch mal plötzlich einen 8-12 Wochen alten Brief von ihm vorfinde. Was die grundsätzliche Laufzeit angeht, die erhöht sich auch immer mehr: Mittlerweile dauert es locker 2-3 Wochen bis ein Brief überhaupt "durchkommt". Was auch oft der Fall ist: Die Briefe kommen nicht verschlossen an, werden also nach der Kontrolle offensichtlich einfach in die nächste Kiste geworfen und rausgegeben.


    Ich verstehe die Arbeitsweise dahinter einfach nicht....ich hätte ein einfaches "First in - First out" vermutet, so wie es reinkommt wird es auch kontrolliert und rausgegeben.....aber das was ich hier seit Monaten erlebe, weckt eher die Vorstellung von einer Lottoziehung....alle Briefe in eine Kugel, mischen, ziehen und den Brief dann kontrollieren und rausschicken. :(


    Drinnen ist es im Übrigen genauso....mein Partner erhält die Post auch unregelmäßig, mal 10 Briefe ohne chronologische Reihenfolge im Stapel an einem Tag, dann wieder wochenlang überhaupt nichts.

    Ihm wurde dann allen Ernstes gesagt, er solle ordentlicher schreiben, dann würde auch seine Post schneller rausgehen *ohne Worte* Dazu nur so viel: Ich tippe meine Briefe und sie dauern genauso lange.


    Es ist unglaublich frustrierend und zeitweise auch wirklich beängstigend ein gemeinsames Leben quasi auf verschiedenen Zeitebenen hinzukriegen. Schreibt er mir bspw., dass es ihm gesundheitlich schlecht geht, dann erfahre ich das erst 2 Wochen später....dramatisch formuliert könnte dann schon alles zu spät sein. Das ist wohl ein Wesen einer Drinnen-Draußen-Partnerschaft, man erlebt alles zeitversetzt und zudem noch doppelt...einmal, wenn es wirklich passiert und man darüber schreibt und ein zweites Mal, wenn die Antwort des Partners endlich kommt und man darauf reagiert.


    Welche Erfahrungswerte habt ihr?


    Gibt es irgendwelche Regelungen, aufgrund derer man eine Beschwerde bei der JVA lostreten oder notfalls auch mal den Rechtsanwalt mit losschicken könnte, um diese Situation zu verbessern? Die entsprechenden Paragraphen des StVollzG NRW geben da nichts wirklich Konkretes her und das tolle Sprüchlein von wegen "Zur Aufrechterhaltung sozialer Bindungen kann der Gefangene über den Schriftverkehr mit Angehörigen und Bekannten kommunizieren" ist ja wohl auch eher Makulatur. :cursing:


    LG

    irish

    ich wollte mal fragen wie lange es dauert bis man die Besuche ohne Trennscheibe bekommt?


    Wie sind da Eure Erfahrungswerte wie lange diese olle Trennscheibe da noch zwischen uns ist?

    Guten Morgen,


    wir sind jetzt bei 1 Jahr Trennscheiben-Besuch. Im Vollzugsplan wurde zwar eine "sukzessive Lockerung" der Maßnahmen eingeplant, aber das obliegt wohl letztendlich der jeweiligen Abteilungsleitung wie man mir sagte.....und da wir mittlerweile bei der 4. JVA sind (nach Verhandlung, dann Hagen als "Zuweisungszwischenstation", dann angeblich finale JVA und nun doch wieder seit 4 Monaten eine weitere JVA, wegen Sanierungsbedarf der Zellen in der vorherigen) habe ich so langsam das Gefühl, dass mein Partner da in jeder JVA quasi wieder auf "Null" gesetzt wird und man sich immer wieder aufs Neue erst ein Bild von seinem Verhalten und seinem Kooperationswillen machen will. :(


    Drücke euch fest die Daumen, dass ihr euch schnell wieder in den Arm nehmen könnt.


    LG

    irish